… Was tun, wenn der Job krank macht..?
„Mobbing“ bedeutet „fertig machen/ schikanieren“. Das Opfer soll aus seinem Arbeitsverhältnis herausgedrängt werden.
Beim „Bossing“ mobbt der Vorgesetzte seine Mitarbeiter. Die Ursache liegt oft an mangelndem Selbstbewusstsein und in Autoritäts- und Machtansprüchen, denn Bossing-Opfer sind meist fleißig und kreativ.
Was kann man tun? Bewährt hat sich das Anschneiden des Themas im Kollegenkreis, wie z.B. mit den Worten:“ Ich habe das Gefühl, Frau xy wird in der Abteilung gemieden. Wissen Sie, woran das liegt?“ Eine weitere Anlaufstelle wären Vorgesetzte, Betriebsarzt, Betriebs-/ Personalrat oder die Geschäftsleitung. Leider sehen diese oft weg und leugnen Mobbing.
Des Weiteren gibt es den Weg der Mediation. Das bedeutet, dass die Gesprächsleitung durch einen Unbeteiligen Dritten, z.B. einem Juristen, übernommen wird. Man sollte allerdings einen Mediator wählen, der auch Ahnung von Mobbing hat, wie z.B. ein Fachanwalt für Arbeitsrecht.
In jedem Fall muss ein sogenanntes „Mobbing-Tagebuch“ geführt werden, denn das ist meist der einzige Weg der Beweisführung. Die täglichen Einträge sollen folgende Kriterien beinhalten: Datum/Uhrzeit; was genau ist passiert, wer hat welche Handlung begangen? Mögliche Zeugen, die die Situation mitbekommen haben; wie habe ich mich gefühlt, auch der allgemeine Gesundheitszustand (Schlafstörungen, Schwindel, Arztbesuche wegen…, Krankmeldung und Anrufe während Krankmeldung, Anrufe im Urlaub- Gesprächsinhalte) dokumentieren. Trotz großem Arbeitsaufwand sollte täglich etwas eingetragen werden, auch keine Vorkommnisse. Sinn davon ist, dass Richter, Rechtsanwälte, Berater, Ärzte, Unternehmen etc. nachlesen können, was genau sich wie zugetragen hat – zusätzlich hilft es bei der persönlichen Bewältigung.
Ein letzter Tipp:
Kündigen Sie nicht vorschnell, bleiben Sie taff! Und nutzen Ihre Chancen.
Thomas Baumhäkel
Rechtsanwalt & Fachanwalt für Arbeitsrecht